Nachdem gestern bei den Organisatoren von openreli noch ein paar dringend benötigte Rechner „abrauchten“, beschlossen wir, für das Startmeeting heute abend auf den Heiligen Geist zu vertrauen und auf die bewährte Technik der kirchlich-pädagogischen Hochschule Wien/Krems.
An diesem Startmeeting werden diesmal keine externen Referenten thematische Vorträge halten, denn es gibt auch ohne sie genug zu besprechen.
Denn sowohl das Konzept von openreli2016 wurde gegenüber openreli2014, nun ja, stark verändert, als auch die Arbeitsumgebung des Kurses.
Das Konzept
Im vergangenen openreli-Kurs trat ein Effekt ein, der bei vielen MOOCS zu beobachten ist: Die meisten TeilnehmerInnen melden sich (innerlich) schon nach einer kurzen Info-Phase wieder ab und fühlen sich von den mehrere Wochen dauernden Arbeitsphasen überfordert.
Logisch: Wenn man irgendwo hinfährt, um die Schulbank zu drücken und unter den Augen einer Lehrkraft Arbeit zu simulieren, ist der Antrieb, die Sache zuende zu bringen, viel größer als wenn man quasi unbeobachtet zuhause vorm Computer sich selbst überlassen bleibt.
So kam es, dass am Ende von openreli2014 kaum noch einer da war, als wir in der letzten Kurswoche die Feedback-Runde starteten.
Unser neues Konzept beruht auf der Idee, auf längere Arbeitsphasen ganz zu verzichten. Stattdessen gibt es jetzt die Mini-Projekte: Dabei soll es um kleine Arbeitsaufträge mit „intrinsischer Motivation“ gehen – also Vorhaben, die der betreffende Teilnehmende schon aufgrund von Spaß und Eigeninteresse gerne macht.
Musikalisch Interessierte haben zB sicher schon mal darüber nachgedacht, dass das eine oder andere gehörte Lied sie auch irgendwie spirituell anspricht. – Deswegen wird es ein Miniprojekt geben – das Wunschkonzert – , in dem man solche Lieder gemeinsam anhören und sich darüber austauschen kann. Vielleicht lässt sich das eine oder andere im Religionsunterricht verwenden und eröffnet auch für SchülerInnen ganz neue Zugänge?
Und während man beim vorigen openreli-Kurs aus der Arbeitsphase mit einem warmen Händedruck verabschiedet wurde, wird es diesmal eine Art Leistungsnachweis in Form eines Gestalter-Badges geben.
Außerdem gibt es in einigen Regionen unseres Veranstaltungsgebietes (=deutschsprachiger Raum) „echte“ Zertifizierungsmöglichkeiten (zB EFWI-Teilnahmebescheinigungen in Rheinland-Pfalz), die auch von staatlichen Stellen anerkannt werden.
Die Arbeitsumgebung
In openreli2014 spielte sich der ganze Kurs im sogenannten Kursblog ab: einer Website, bei der sich die Teilnehmer durch Kommentare zu den jeweiligen, aktuellen Kursveröffentlichungen zu Wort meldeten.
Bei openreli2016 wollen wir die Interaktionsmöglichkeiten der Beteiligten stark erweitern. Deswegen erhielt der Kurs eine Doppelstruktur:
- Die openreli-Website:
Wie bisher können alle Informationen zu Veranstaltungen, alle erschienenen Newsletter, alle Videokonferenz-Aufzeichnungen von unserer Website abgerufen werden. - Die interaktive Seite auf gruppen.rpi-virtuell.de:
Auf der brandneuen – streng genommen noch in der Beta-Phase befindlichen, neuen Gruppenseite gibt es Gesprächsforen, chats, Dokumente-Ordner und andere Möglichkeiten – zB neue Ideen, Funktionen und Apps auszutauschen, Fotos zu speichern sie zu teilen und sich ganz informell mit anderen TeilnehmerInnen in Verbindung zu setzen.
Nun mag ja einer fragen: Warum nehmen wir dazu nicht einfach Facebook (oder so)?
Gute Frage: Im Allgemeinen läuft facebook stabiler als rpi-virtuell, es läuft schneller, und die meisten Leute müssen sich nicht registrieren, weil sie sowieso schon Mitglied sind.
Jedoch:
- werden die Daten bei rpi-virtuell auf deutschen Servern gespeichert. Big brother is entweder gar nicht watching you – oder höchstens illegaler Weise!
Bei facebook, google & co dagegen behält sich die US-Regierung das Recht vor, alles abzugreifen, was bei ihnen durch die Leitung fließt. - Wer seine rpi-virtuell-Gruppe auf „privat“ oder „unsichtbar“ einstellt, der hat tatsächlich einen privaten Raum geschaffen, indem das Urheberrecht von innerhalb der Gruppe geteilten Medien keine Rolle spielt. Man ist vor der GEMA und vor Abmahnern geschützt, und zwar durch geltende Gesetze.
- Facebook & co kosten nichts, weil sie Nutzerdaten an Werbe-Anbieter weitergeben. Bei rpi-virtuell gibt es keine Werbung und keine Weitergabe von Nutzerdaten. Denn rpi-virtuell wird über Kirchensteuern finanziert.
- Neben der Community warten noch ganz andere Leckerlis auf Lehrkräfte und SchülerInnen im Fach Religion: Umfangreiche Materialressourcen, Lernmanagementumgebungen, tages- und zT stundenaktuelle Nachrichten aus den Bereichen von Kirche und Religionspädagogik … schaue einfach mal hier:
Wohlan, der Worte sind genug gewechselt. Mein Rechner qualmt immer noch, und in, äh, beginnt das Startmeeting.
Wo ist mein Schraubenschlüssel?