… zB im Straßenverkehr:
httpvh://www.youtube.com/watch?v=UM3no6ZD-84#t=23
- Welche Buße halten Sie im Filmbeispiel für sinnvoll?
- Ist eine “Verkehrsbuße” eine “richtige” Buße?
- Notieren Sie das von Ihnen favorisierte “Strafmaß” – zB mit memopad oder mit evernote.
Oder diskutieren Sie Ihre Ansicht mit anderen in der offenen google+ Gruppe “Was ist Buße“.
Was ist Buße eigentlich?
- Überlegen Sie sich, wie Sie Buße definieren.
- Schreiben Sie Ihre Bußdefinition auf – zB mit memopad oder mit evernote.
Oder diskutieren Sie Ihre Ansicht mit anderen in der offenen google+ Gruppe “Was ist Buße“.
Bei Wikipedia stehen verschiedene Bußdefinitionen aus dem religiösen Bereich. Da man Gott nicht für begangenes Unrecht entschädigen kann (weil ihm schon alles gehört), besitzt die religiöse Buße einen etwas anderen Charakter als die strafrechtliche Buße.
- Die Informationen aus Wikipedia-Lektüre können mit diesem kleinen Test zur Selbstkontrolle getestet werden.
- Wie würden Sie den Text aus der Youcat-Frage 230 ergänzen (oder umformulieren)?
- Halten Sie ihre Bestimmung von religiöser Buße schriftlich fest (zB mit memopad oder mit evernote).
Oder diskutieren Sie Ihre Ansicht mit anderen in der offenen google+ Gruppe “Was ist Buße“.
Religiöse Buße – wie knallhart ist das?
Rabbinische Worte zum Bußetun vor Gott:
Wer sagt: Ich will sündigen und Buße tun, sündigen und Buße tun, wird keine Gelegenheit finden, Buße zu tun. |
(Wer sagt:) Ich will sündigen und der Versöhnungstag wird sühnen, da sühnt der Versöhnungstag nicht.Die christliche Entsprechung wäre: Wer sagt: Ich will sündigen und beim Abendmahl wird mir vergeben, da geschieht keine Vergebung beim Abendmahl. Andererseits gibt es ein berühmtes Lutherzitat: |
Sünden zwischen Mensch und Gott sühnt der Versöhnungstag; (Sünden) zwischen dem Menschen und seinem Nächsten sühnt der Versöhnungstag erst, wenn einer seine Nächsten besänftigt hat
Die christliche Entsprechung wäre:
Sünden zwischen Mensch und Gott werden beim Abendmahl vergeben. Sünden zwischen dem Menschen und seinem Nächsten sind erst dann vergeben, wenn man ehrlich versucht hat, sich mit seinem Nächsten zu versöhnen. (Mt 5,23f) |
Aus dem Augsburger Bekenntnis der Evangelischen (von 1530):
ARTIKEL 12: VON DER BUSSE Von der Buße wird gelehrt, daß diejenigen, die nach der Taufe gesündigt haben, jederzeit, wenn sie Buße tun, Vergebung der Sünden erlangen und ihnen die Absolution von der Kirche nicht verweigert werden soll. Nun ist wahre, rechte Buße eigentlich nichts anderes als Reue und Leid oder das Erschrecken über die Sünde und doch zugleich der Glaube an das Evangelium und die Absolution, nämlich daß die Sünde vergeben und durch Christus Gnade erworben ist. Dieser Glaube tröstet wiederum das Herz und macht es zufrieden. Danach soll auch die Besserung folgen und daß man von Sunden lasse; denn dies sollen die Früchte der Buße sein – wie Johannes sagt: “Tut rechtschaffene Frucht der Buße” ( Mt 3, 8). Hiermit werden die verworfen, die lehren, daß diejenigen, die einmal fromm geworden (zum Glauben gekommen) sind, nicht wieder in Sünden fallen können. Andererseits werden auch die verworfen, die die Absolution denen verweigerten, die nach der Taufe gesündigt hatten. Auch werden die verworfen, die nicht lehren, daß man durch Glauben Vergebung der Sünde erlangt, sondern durch unsere Genugtuung. |
Muss wahre Buße kompromisslos mit der Sünde aufräumen und Sünder brandmarken – beispielsweise Sünder aus der Finanzbranche? Vgl. dazu eine aufschlussreiche Untersuchung des Verhaltensökonoms Dan Ariely.
- Wie hoch ist Ihre Toleranz gegenüber “kleinen Sünden”?
- Formulieren Sie ihre Überlegungen zu einer konsequenten oder “aufgeweichten” Form der Buße und ihren jeweiligen Konsequenzen! (zB mit memopad oder mit evernote).
Oder diskutieren Sie Ihre Ansicht mit anderen in der offenen google+ Gruppe “Was ist Buße“.
Zu einer Zeit, in der das Kirchenvolk mit höllischen Konsequenzen eines unbußfertigen Lebens extrem unter Druck gesetzt wurde, in der gleichzeitig mit käuflichen Buß-Ablässen gewaltige Kirchenbauprojekte finanziert wurden (zB der Bau des Petersdoms), versuchte der Augustinermönch Martin Luther zu einem urchristlichen Bußverständnis zurück zu gelangen:
Die ersten vier Thesen von Martin Luthers 95 Thesen von 1517:
1.
Da unser Herr und Meister Jesus Christus spricht: Tut Buße etc., will er, daß das ganze Leben seiner Gläubigen auf Erden eine lebenslange Buße sei.
2.
Das Wort Buße kann nicht vom kirchlichen Bußsakrament her (dh. von der Beichte und der Absolution, wie sie durch das Amt des Priesters ausgeübet wird) verstanden werden.
3.
Unter “Buße” versteht er [Jesus] nicht allein die innerliche Buße; ja die innerliche Buße ist nichtig und keine Buße, wo sie nicht äußerlich allerlei Abtötung des Fleisches bewirkt.
4.
Wahre Buße ist es, wenn man dauerhaft Reue empfindet und ein Mißfallen an sich selbst, nämlich bis zum Eintritt aus diesem in das ewige Leben.
- Was halten Sie von Luthers Bußverständnis? Wie verstehen Sie seine Idee von der “Abtötung des Fleisches” und dem “Mißfallen an sich selbst”?
- Inwieweit ist Ihrer Meinung nach das Selbstbild des Protestantismus von solchen Motiven durchdrungen (gewesen)?
Nehmen Sie dazu Stellung (zB mit memopad oder mit evernote).
Oder diskutieren Sie Ihre Ansicht mit anderen in der offenen google+ Gruppe “Was ist Buße“.
Auch Franz von Assisi (1181-1226), der ähnlich wie Luther einen autoritäeren Knochen als Vater hatte, wurde von Schuldkomplexen geplagt. Seine persönliche Gnadenerfahrung ist in den Fioretti festgehalten:
(Quelle: Adolf Holl, Der letzte Christ)
- Handelt es sich bei dieser Erfahrung einer göttlichen Gnadenzusage
– um einen Trick (von Bruder Leo)?
– um eine individuelle Erfahrung eines besonderen Menschen?
– um eine verallgemeinernde Erfahrung, die allen Christen gilt? - Notieren Sie ihre Meinung dazu (zB mit memopad oder mit evernote).
Oder diskutieren Sie Ihre Ansicht mit anderen in der offenen google+ Gruppe “Was ist Buße“.