openreli 2014 – Mein Kursfeedback

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Openreli2014 ist rum!
Im Gegensatz zum vergangenen Jahr hält sich die Begeisterung der Veranstalter in Grenzen.

Wie bei einem Film-Remake

Wir, das Orga-Team, haben uns auch in diesen Kurs mit Begeisterung hineingestürzt – allerdings mit Abstrichen:

  • Einige sehr kreative Köpfe waren diesmal nicht dabei
  • Dadurch wurden auch so manche „Kreativbomben“ aus dem ersten Kurs nicht gezündet. ZB gab es keine Online-Andacht, keinen Multitrack-Onlinechor, keine Musikwerkstatt, …
  • Nach meinem Eindruck gingen wir alle die Sache etwas ruhiger an. Die ruhige Hand der Routine, bedingt durch den Erfolg von openreli 2013.
    Dadurch, scheint mir, traten gewisse strukturelle Probleme ans Tageslicht.
  • Die Online-Pionier-Nerds der ersten Stunde waren diesmal nicht unter den Teilgebenden. Sie wußten ja, wie es läuft, aus dem ersten Kurs. Stattdessen beteiligten sich Leute, die sich in technischer Hinsicht tendenziell überfordert fühlten.

Kurzum, es gab, wie bei einem Filmremake Abnutzungserscheinungen, obwohl wir die entscheidenden Kursbestandteile mit der gewohnten Verve vorantrieben. Aber wir konnten weniger Teilgebende mitreißen; die Arbeitsergebnisse fielen signifikant magerer aus als im ersten Kurs.

openreli2014 war nicht übel.

Zuviel Selbstkritik ist nicht angebracht, wie das Feedback zeigt. Es kann nicht darum gehen, das Projekt in den kommenden Jahren abzusagen. Aber wir sollten daran feilen und ein neues Konzept auf die Beine stellen.

Tops und Flops

Fangen wir mit den Flops an:

  • Bei den Arbeitsphasen mit „echten Teilnehmenden“ – also Nicht-Nerds oder Medenpädagogik-Profis – kam nicht besonders viel heraus. Trotz guten Willens und macher Versuche fühlten sich viele von der „Arbeitszeit im Vorweihnachtsstress“ überfordert.
  • Verglichen mit Gesumme von openreli2013 quer durch die sozialen Netzwerke herrschte eine fast unheimliche Ruhe in diesem Kurs.
  • Sehr viele Kursteilgebende wurden offenbar abgehängt von den Cracks und Nerds.
  • Es scheint auch keine richtigen Mega-Projekte zu geben, die durch diesen Kurs auf den Weg gebracht wurden.
    Was geschieht mit dem Digitalen Religionsbuch, dem Zauberding, das die Anfangsumfrage von openreli2014 dominierte? Keiner weiß es.

Tops:

  • Einzelne Projekte – insbesondere solche von Medienpädagogik-Profis, die in diesen Kurs eingebracht wurden, konnten wichtige Schritte vorangebracht werden und bleiben wohl auch über das Ende von openreli2014 hinaus erhalten.
  • Besonders wichtig erscheint mir in diesem Zusammenhang Michael Beisels Projekt Relibuch goes Smartphone, weil dieses eine Blaupause werden könnte für zukünftige internetgestützte, religionspädagogische OERs, die für mobile Geräte optimiert sind.
  • Auch Reinhard Webers bereits erprobte, für BBS ausgelegte Learning-Apps-Videoquizzes erscheinen mir angesichts der gegenwärtigen, technischen Voraussetzungen richtungsweisend.
  • Wie beim letzten Kurs wurden die Online-Meetings sehr positiv bewertet.
  • Der Kontakt der Teilgebenden mit den Möglichkeiten des Online-Lernens verlief ebenfalls überwiegend positiv.
  • Etliche Teilgebende konnten sich mit nützlichen, für sie neuartigen Tools und Gadgets vertraut machen.

Meine Verbesserungsvorschläge

Ich denke, dass die Probleme, die sich bei openreli2014 hervortaten, zT hausgemacht sind und im Grunde genommen schon bei oprenreli2013 vorhanden waren. Doch mit dem Elan der Pioniere und dem Charme des Neuen samt einer überfließenden Kreativität wurden sie derart zugedeckt, dass sie uns nicht deutlich genug auffielen, um daraus Konsequenzen zu ziehen.

Jetzt ist es an der Zeit, dies nachzuholen. Hier die Vorschläge im Einzelnen:

  • Mehr auf die Kursvoraussetzungen achten:
    Welche Leute sprechen wir an und welche brauchen hier erst gar nicht anzutreten? Es genügt nicht, einfach möglichst viele Adressaten erreichen zu wollen. Einige bringen nicht die erforderlichen Voraussetzungen mit.
  • Mehr auf die Anforderungen auchten, denen die Teilgebenden ausgesetzt sind.
    Wenn wir die treffen, dann läuft der Kurs fast schon von selbst!
  • Mehr darauf achten, welche Kompetenzen wir stärken wollen: Dabei ist Differenzierung angesagt: Nicht alle Teilgebende werden dadurch kompetenter, dass sie ein paar Wochen lang etwas für den Unterricht produzieren. Manche brauchen niedrigschwelligere Angebote, die einfach zu lösen und kurz getaktet sind. Es wäre schön, wenn es für diese Teilgebenden auch in der zweiten Kurshälfte noch einiges zu erleben oder zu tun gäbe.
  • Mehr (Mitmach-)Entertainment: Damit erinnere ich an die vielen Kreativideen aus openreli 2013. Kleine Musikprojekte, Spielprojekte, Probierprojekte, Info-Meetings, die vielleicht nicht ganz so bedeutsam, dafür eher unterhaltsam sind.
    Oder aber: Man könnte mal ein Projekt(chen) starten mit einem Beitrag aus relipuls.de und so aus dem vorhanden Ressourcenreichtum schöpfen.

So, das wars. Denn jetzt gerade beginnt das openreli2014-Abschlussmeeting!

2 Kommentare

    1. Das ist eine sehr präzise und weiterführende Bilanz. ganz herzlichen Dank. Wir sollten uns bei der nächsten Runde dan auch daran halten und die technik den Zielvorgaben unterordnen, denn ich gehöre leider nicht zu den Technik-Impulsgebern.

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